ninare | Nina Reddemann

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Allein gegen die Mafia

Er ist 28 und steht auf der Todesliste der Mafia ganz oben. Er lebt ohne Adresse und an seiner Seite sind immer zwei Bodyguards. Er hat keine Angst, nur die Angst, irgendwann Angst zu bekommen. Er nennt sich privilegiert, weil er die Chance hat, über die Machenschaften der Mafia zu sprechen, auch wenn sein Leben bedroht wird…

Vielleicht sollte ich endlich mal den Namen nennen: Roberto Saviano.

Er hat ein Buch über die Mafia geschrieben, das sein ganzes Leben mit einem Schlag verändert hat: „Gomorrha. Reise in das Reich der Camorra.“

Roberto Saviano: Ich habe ihn am Montag im Forum der Süddeutschen live gesehen und das einzige was man machen kann, ist vor so viel Zivilcourage den Hut zu ziehen. Oder nicht aufzuhören, über das Thema Mafia und ihre Machenschaften, die auch vor Deutschland nicht Halt gemacht haben, zu reden. Die Mafia sei kein reines italienisches Problem, sie hat ihr Netzwerk auch außerhalb Italiens im Griff. Es ist erschreckend, wenn man hört, dass Deutschland als das gelobte Land gelte.

Auf der Lesung hat Saviano erzählt, dass ein Mafiaboss gesagt habe, hoffentlich lese niemand dieses Buch. In Italien konnte man „Hört ihm zu!!!“ an den Hauswänden lesen und es gab Internetseiten, die ihre Solidarität ihm gegenüber gezeigt haben (und die ich noch nachliefere…)

Wer mehr erfahren möchte:
SpOn: „Ihr verfluchten Dreckskerle, ich lebe noch!“
www.sueddeutsche.de: „Dreckskerle, ich habe überlebt“
Stört Euch nicht an den Überschriften, das Buch endet genau mit diesem Satz „Ihr verfluchten Dreckskerle, ich lebe noch!“

nd für die Fans der ZDF-Mediathek noch den Link zur Kerner-Sendung vom Dienstag, in der Saviano im Gespräch zu erleben ist.

Wieder mal etwas Kleingedrucktes: Mein Büro liegt in dem Verlag, was wie immer kein Grund sein sollte, nicht darüber zu bloggen.

Nachtrag 28.04.2008: Roberto Saviano macht mit einem Rap-Song auf sich aufmerksam. Gemeinsam mit dem italienischen Rapper Lucariello (in Italien sicher sehr bekannt) hat er ein Lied über seinen Tod aufgenommen.


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