ninare | Nina Reddemann

Digital Optimist, Audience Development & Onlinemarketing

Woher kommen eigentlich die Nutzerinnen und Nutzer?

Ich könnte auch fragen: Wisst Ihr, woher die Nutzerinnen und Nutzer auf Eurer Seite kommen? Und gleich die nächste Frage: Setzt Ihr Eure Ressourcen auch richtig ein, um z.B. neue Leser zu gewinnen?

Es gibt immer noch Firmen, die können beide Fragen nicht mit einem Ja beantworten. Angesichts des Mangels an Ressourcen keine gute Antwort für Unternehmen, die sich digital aufstellen müssen.

Im Oktober haben Portale wie ZEIT.de und Süddeutsche.de im Rahmen der Debatte um das europäische Leistungsschutzrecht unter dem Hashtag #trafficleaks ihre Zahlen veröffentlicht. Ein großer Teil kommt über Google (wobei ich mit wesentlich mehr gerechnet hätte), aber auch die Zugriffe über Seiten wie Facebook & Co. sind nicht zu verachten. Sowohl bei der ZEIT, als auch bei der Süddeutschen zeigt sich, dass sie in beiden Bereichen schon einen ganz guten Job machen. Das ist leider nicht bei allen der Fall.

Es gibt Seiten, bei denen der Anteil über die Suchmaschinen sehr hoch und der Anteil über Kanäle wie Facebook und Twitter eher im niedrigen Bereich liegen. Bei vielen gibt es einen Mitarbeiter, der für Social Media zuständig. Das Thema SEO hingegen wird eher stiefmütterlich behandelt und läuft so nebenbei. Und jetzt komme ich auf meine Frage von oben zurück: Werden die Ressourcen hier richtig eingesetzt? Ich behaupte mal nein. Wenn ich einen Kanal habe, über den ich viel Traffic generieren kann, dann sollte ich diesem auch verstärkt Beachtung schenken und ihn weiter entwickeln.

Was ist der richtige Kanal für meine Inhalte?

Das kann SEO sein, das kann aber auch Facebook oder Pinterest sein. Es kommt auf die Inhalte an. Bei einer Seite mit Rezepten und guten Bildern kann zum Beispiel Pinterest der Kanal sein, der viele Nutzerinnen und Nutzer auf die Seite spült. Bei anderen kann Facebook ganz vorne liegen und für ordentlich Traffic sorgen. Und nur weil man einen Kanal nicht bedient, heißt das nicht, dass es ein schlechter Kanal für die eigenen Inhalte ist. Es gibt hier kein richtig oder falsch. Es gibt ein Ausprobieren! Wichtig ist, dass sich die Daten angeguckt werden und so ein Verständnis für die Zahlen und damit auch für die Besucher der eigenen Internetseite geschaffen wird. Genau damit kann vermieden werden, dass alle Ressourcen in einen Kanal gesteckt werden, der eigentlich keinen Traffic und keinen Umsatz bringt.

Wenn Google die Seite ist, über die kontinuierlich Besucherinnen und Besucher auf die Seite kommen, dann sollte ein Weg gefunden werden, wie man noch mehr dazu bekommt. Das könnte z.B. die Erstellung von neuen Inhalten sein. „Keine Ressourcen!“ ist die Antwort, die dann kommt. Dann sollte zumindest alles dafür getan werden, den Kanal weiterhin stabil zu halten. Das ist keine Dauerlösung, aber schon mal ein Anfang. Wenn man sich die TOP 100 der Inhalte anguckt, die die meisten Nutzer haben, dann sollten diese regelmäßig aktualisiert und optimiert werden, um sie an der Spitze der SERP zu halten.

Die Mischung macht’s

Seite Seiten wie Twitter und Facebook sind damit nicht weniger interessant. Es ist nur die Frage, ob es sich lohnt, für diese Kanäle eigene Inhalte zu erstellen, statt für die eigenen Internetseiten.

Es ist nicht ganz einfach, aber man hat einen gewissen Einfluss darauf, woher der Traffic kommt und kann dementsprechende Maßnahmen ergreifen. Das Teilen in Social Media-Kanälen kann Social Signals auslösen, die sich wiederum positiv auf die Suchmaschinenpositionierung auswirken (etwas umstritten, aber nicht ausgeschlossen).

Die Schwierigkeit, die mir begegnet, ist, das EIN Kanal immer als das Allheilmittel gesehen wird. Erwähnt man Google, stürzen sich alle ohne Sinn und Verstand darauf, Traffic über Google zu bekommen. Ohne darauf zu achten, ob man zu den Themen auch die passende und optimale Landingpage für den Nutzer hat. Dabei ist nicht nur wichtig, Traffic über Suchmaschinen zu bekommen, sondern den Nutzer auch zu halten.

"SEO ist nicht mehr (nur) Traffic zu generieren, sondern vielmehr Retention zu gewährleisten."
Quelle: Auszug aus der Präsentation von Bastian Grimm auf der seokomm16.

Das gilt für alle Kanäle. Ob man den Nutzer überzeugt hat, sieht man übrigens, wenn man sich die Zahlen anguckt 😉

Bildquelle Beitragsbild: unsplash.com | Agberto Guimaraes


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